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Gentechnik nun auch vor unserer Haustür!
Die Gentechnik drang im Jahre 1999 ungefragt aber direkt wahrnehmbar in unsere Region ein.Die Kreisgruppe BUND LD/SÜW sah sich unverhofft mit einem neuen Thema ohne Vorwarnung massiv konfrontiert. Keine Frage, dass spontan reagiert werden mußte.
Lasst diesen Gen-Geist nicht in die Weinflasche!
Das erste Unheil rollte in der ersten Hälfte letzten
Jahres auf unseren idyllischen Landkreis zu.
Das Robert-Koch-Institut erteilte in einer kaum
publizierten Bekanntmachung die Genehmigung zur Freisetzung der ersten transgenen Reben in
Deutschland.
Wir bekamen so spät Wind von der Sache, dass uns nur 3 Wochen Einwendefrist bis zum 31.05.1999 blieben. Nichtsdestotrotz wurden in einer Protestaktion Unterschriften gesammelt und zur Genehmigungsbehörde geschickt. Die ließ sich davon nicht beeindrucken und genehmigte die Freisetzung in bewährter Manier und ohne die Beschwerdeführer überhaupt zu informieren.
Auf die Auspflanzung selbst wurden wir eigentlich durch die Medien aufmerksam gemacht. Diesmal blieben uns keine 48 Stunden zur Reaktion.
Wollte man hier klammheimlich und ohne unliebsame Kritiker
die Sache über die Bühne bzw. das Feld gehen? Es gelang mitnichten! Wir schafften es an diesem grauen Julimorgen (mithilfe
eines gemeinsamen Engagements von BUND und Bioland-Winzern) mit einem Infostand,
vorbereiteten Presseartikeln und einem Transparent vor dem Institut präsent zu sein.
Die Aktion war ein nicht alltägliches Erlebnis und von
einem gewaltigen Medienaufgebot begleitet.
Wie zeigt man Oberstufen-Schülern (= zukünftigen Kunden!!!) die schöne heile Genwelt?
Ausgerechnet Oberstufenschüler waren das Zielobjekt eines
von Kultusministerium und Chemieindustrie gesponserten Trucks, der kurz nach den großen
Ferien am Immanuel-Kant-Gymnasium in Pirmasens und am Otto-Hahn-Gymnasium in Landau
gastierte.
Nach Meinung des BUND informiert dieses so genannte
Biotechmobil nur höchst einseitig dahingehend, dass die Gentechnik in einem extrem
positiven Licht gezeigt wird und Hinweise auf die immensen Risiken völlig ausbleiben.
Daher sahen wir unsere Aufgabe darin, auch die zahlreichen negativen Aspekte der Gentechnik aufzuzeigen, damit die Schüler sich möglichst objektiv ein eigenes Urteil bilden können. Also richteten wir vor den beiden Schulen einen Stand mit umfassenden Informationsmaterialien. Vor den beiden Schulen deshalb, weil man uns nicht hineingelassen hat.
Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sich staatliche Behörden (hier das Kultusministerium) zum Handlanger industrieller Interessen machen lassen. Im Gegensatz zur Chemieindustrie, die rein wirtschaftliche Absichten verfolgt, bekam die örtliche BUND-Gruppe als gemeinnützige Organisation keine Genehmigung für eine Informationsveranstaltung vor den Schülern.
So konnten wir - hoffentlich - mit unserer Aktion dazu beitragen, das Bewusstsein unserer Jugend für einen kritischen Umgang mit Gentechnik zu stärken.
Kontaktadresse: BUND Regionalbüro Pfalz
oder senden Sie uns ein E-Mail: [email protected]
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